Der Nervenkitzel lockt die Masse
Neben einem Tiger zu sitzen, womöglich noch ein Foto nach Hause mitbringen, das lockt die Massen. Täglich zwischen 13:00 und 16:00 Uhr werden rund zehn Tiger im sogenannten „Tiger Canyon" angekettet. Jetzt dürfen sich die zahlenden Besucher, auch Kinder, zu oder auf die Tiger setzen. Gegen eine weitere Gebühr sind die Mitarbeiter bereit ein Foto zu machen. Für ein schönes Bild werden die Tiger brutal am Schwanz in Position gezogen oder getreten und geschlagen. Ständig sind Mitarbeiter zur Stelle um die Tiere zu kontrollieren. Dabei spritzen sie den Tigern auch Urin ins Gesicht. In der Natur benützen Tiger Urin um ihr Territorium zu markieren.
Illegaler Handel
Eine andere Sorge gilt dem illegalen Zuchtprogramm des Tempels, das den Anspruch erhebt, Tiger für den Tigerschutz zu produzieren. Obwohl der Tempel keinerlei Lizenz für Tigerzucht besitzt, wurden mindestens 10 Tiger im Tempel geboren. In völliger Unkenntnis der Tiger Unterarten sind die Nachkömmlinge wohl alle Mischlinge. Also für ein Tigerschutzprogramm überhaupt nicht geeignet. Ebenso wenig für ein Auswilderungsprogramm. Tiger die an Menschen gewöhnt sind, werden eine Gefahr für Mensch und Haustier und werfen neue Probleme auf. Der Tempel schmückt sich auch mit der Aussage, dass die ersten Tiger im Tempel vor dem Tod gerettet wurden. Care for the Wild konnte jedoch einen Händler ermitteln, der die Tiger an den Tempel verkauft hatte. Auch ein Tigertauschprogramm mit einer Tigerfarm in Laos erwies sich faktisch als Luftblase. Die Ermittlungen ergaben, dass alte Tiere, die vermutlich nicht mehr für die Show zu gebrauchen waren, gegen junge Tiere getauscht wurden. Der Verbleib der alten Tiere ist ungeklärt. Dabei wurden für die nachrückenden Tiger oft die gleichen Namen wie für die alten verwendet. So sollte vorgetäuscht werden, dass die Tiger gut untergebracht sind und ein langes Leben haben. Dies alles verstößt sowohl gegen nationales, als auch internationales Recht (CITES/ Artenschutzabkommen). Bei unseren Nachforschungen stießen wir auch auf schlimme Angriffe auf Besucher. Zur eigenen Absicherung weisen die Mönche am Eingang darauf hin, dass der Tempel keinerlei Verantwortung für etwaige Verletzungen übernimmt. Zudem muss jeder Besucher eine entsprechende Erklärung unterschreiben, dass er auf etwaige Forderungen verzichtet. Nichts desto trotz haben Mönche selbst Kontakte mit aggressiven Tieren nicht unterbunden. Auf Rückfrage äußerte sich ein Mönch wie folgt: „Sie wollen beißen und eines Tages werden sie beißen". Er sollte mit seiner Prophezeiung rechtbehalten. Er wurde nach einer Attacke ins Krankenhaus eingeliefert. |